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Machbarkeitsstudie zur Entwicklung einer Sicherheits- und Nachweismethodik für ein Endlager für Wärme entwickelnde Abfälle in einer Kristallingesteinsformation in Deutschland (Acronym: CHRISTA)

Beispiel für ein potentielles kristallines Wirtsgestein: ein Biotit-Plagiogneis, Yeniseysky (Russische Föderation)

Entsprechend der Neuausrichtung der Standortsuche für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle und ausgediente Brennelemente, die durch das Endlagerstandort Auswahl Gesetz (vom 23. Juli 2013) festgelegt wurde, sind alle potenziellen Wirtsgesteine, z.B. Salz, Ton und Kristallingesteine, zu betrachten. Für einen objektiven Vergleich von Endlagersystemen in verschiedenen Wirtsgesteinen und eine mögliche Bewertung sind entsprechende Grundlagenkenntnisse erforderlich. 

Jedes Sicherheits- und Sicherheitsnachweiskonzept muss auf den Sicherheitsanforderungen des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle aus dem Jahr 2010 basieren. Diese Sicherheitsanforderungen enthalten das "EWG-Konzept", das fordert, dass jeder Antragsteller für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle zeigen muss, dass ein "einschlusswirksamer Gebirgsbereich" (EwG) festgelegt werden kann. Dieser soll – zusammen mit den technischen Barrieren – den sicheren Einschluss der radioaktiven Abfälle gewährleisten. Die Einschlussfunktion des EWG (Integrität) muss für den Nachweiszeitraum von 1 Mio. Jahren gewährleistet sein. 

Im Sommer 2015 beauftragte der Projektträger Karlsruhe im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie die DBE Technology GmbH, BGR und GRS mit dem FuE Projekt CHRISTA, um mit der Entwicklung eines Sicherheits- und Sicherheitsnachweiskonzeptes für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle in deutschen Kristallingesteinen zu beginnen. Ein Merkmal von Kristallingesteinen ist das Vorhandensein von Klüften. Wenn man diesen Gesteinstyp als Wirtsgestein betrachten möchte, muss man sich daher bewusst sein, dass die Integrität a priori nicht gegeben ist. Ob und in welchem Umfang das EWG-Konzept auf diesen Gesteinstyp angewendet werden kann und wie die Integritätsanforderung in diesem Fall zu definieren ist, soll im Rahmen des Projektes festgelegt werden. Bezüglich der Integritätsanalyse muss die grundlegende Frage diskutiert werden, wie wichtig die Gesteinsintegrität für die Beschreibung der Barrierenfunktion eines geklüfteten Wirtsgesteins ist. Welches sind Kriterien, die für die Bewertung der Integrität abgeleitet werden können? Die Beteiligung der DBE TECHNOLOGY GmbH und ihrer Partner an Versuchen im Untertagelabor in Äspö (Sweden) und die Langzeiterfahrungen, die im Zuge einer Deutsch-Russischen Zusammenarbeit bei der Standorterkundung und Endlagerauslegung in Kristallinformationen der Russischen Föderation gewonnen wurden, bilden eine gute Basis für diese Diskussion.