Treffen des IAEA-URL-Networks in Dunhuang (China)

24 Vertreter aus 19 Ländern nahmen an dem Network-Treffen des IAEA über Untertagelaboren (URL)  teil und berichteten über den jeweiligen nationalen Status bei der Entsorgung radioaktiver Abfallstoffe. Länder mit in Betrieb befindlichen URLs berichteten über die entsprechenden Forschungsarbeiten 2018/2019, während andere Länder ihre Strategien im Hinblick auf Forschungsarbeiten in Untertagelaboren in Untertagelaboren darstellten. Die BGE TECHNOLOGY GmbH ist seit langer Zeit aktives Mitglied in diesem Netzwerk.

Derzeit gibt es in Deutschland kein in Betrieb befindliches Untertagelabor. Über Jahrzehnte haben sich die deutschen Forschungsarbeiten an Wirtsgesteinen auf Salzformationen konzentriert. Wegen dem Neustart der Standortsuche für die Endlagerung in Deutschland hat die BGE entschieden, die Beteiligung an Forschungsarbeiten in internationalen, generischen URFs in Ton- und Kristallinge­steinen zu intensivieren. Das Ziel dieser Arbeiten ist es, die Kenntnisse über Endlagersysteme in verschiedenen Wirtsgesteinen zu vertiefen und so eine bessere Vergleichbarkeit von potentiellen Vor- und Nachteilen der Wirtsgesteine zu erreichen.

In China werden z. Z. Kristalligesteine als potentielle Wirtsgesteine favorisiert. China startete die Untersuchung der Eigenschaften dieses Wirtsgesteins im Beishan Exploratory Tunnel (BET). Hier wurden verschiedene Untersuchungen und In-situ-Tests durchgeführt, um die Eigenschaften des Wirtsgesteins­ zu analysieren und die Auffahrungs- und Überwachungstechniken zu optimieren. In den nächsten Jahren soll ein URF in Xinchang aufgefahren werden. Dieses URF liegt im Zentralteil desselben Kristallinkomplexes, dessen Randbereich durch den BET untersucht wurde. Beide Standorte haben die Teilnehmer des URF Network Meetings bei einer Geländebefahrung besichtigt.

An einem Tag des IAEA URF Network Meetings fand ein Workshop statt, bei dem die Standortuswahlkriterien und -strategien in den verschiedenen Lände-rn analysiert und diskutiert wurden. BGE TECHNOLOGY GmbH beschrieb und erläuterte das deutsche Standortortauswahlverfahren. Die Beispiele aus den verschiedenen Ländern und das Ergebnis der Diskussionen wurden in einem IAEA Bericht zusammengefasst, der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Standortaus­wahl­kriterien und -strategien identifiziert. Dieses Arbeitspapier könnte eine Grundlage für einen zukünftigen IAEA Bericht sein, der Empfehlungen für Standortauswahlkriterien und  -strategien formuliert.