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Fakten statt Schlagzeilen zur Endlagerung: Studierende der Technischen Universität Dresden informieren sich in Peine

Nach der Grubenfahrt im Endlagerbergwerk Konrad: Studierende der Technischen Universität Dresden vom Institut für Energietechnik vor ihrer Fahrt nach Peine zur DBE TECHNOLOGY GmbH

Im Rahmen einer mehrtägigen Exkursion besuchten am 18. Juli 2014 Studierende der Technischen Universität Dresden vom Institut für Energietechnik die DBE TECHNOLOGY GmbH in Peine.

Noch beeindruckt von der Grubenfahrt im Endlagerbergwerk Konrad, das vormittags besichtigt wurde, ließen sich die jungen Erwachsenen und ihre Tutoren in Vorträgen und intensiven Diskussionen über den Stand von Wissenschaft und Technik bei der Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle informieren. Der Geschäftsführer der DBE TECHNOLOGY GmbH, Dr. Jürgen Krone, und der Prokurist und Leiter des Fachbereiches Endlagerforschung, Wilhelm Bollingerfehr, erläuterten anschaulich, wie weit in Deutschland bereits die Konzeptionen und Planungen für ein solches Endlager - durch Forschungs- und Entwicklungsaufträge(gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium und der kerntechnischen Industrie) - vorangeschritten sind. Als Beispiele dienten unter anderem die Arbeiten zur „Vorläufigen Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben“ (VSG) und die Demonstrationsversuche zum Transport und zur Einlagerung von Endlagerbehältern vom Typ POLLUX und BSK (Brennstabkokille).

Höchst interessiert verfolgten die Studierenden die Berichte über die erstmalig in Deutschland durchgeführten Arbeiten für einen Safety Case (Sicherheitsbewertung) für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle an einem konkreten Standort. Die dazu im Jahr 2013 abgeschlossenen und veröffentlichten Arbeiten von rund 70 Wissenschaftlern und Ingenieuren - fast die vollständige Endlagerexpertise des Landes -- haben gezeigt, dass für die Normalentwicklung des Endlagers zu keinem Zeitpunkt mit Freisetzungen zu rechnen ist. Dies ist insbesondere auf die vorzüglichen Isolationseigenschaften von Steinsalz und das dafür zugeschnittene Endlagerdesign zurückzuführen. In dem Zusammenhang wurde auch betont, wie wichtig es ist, bei einer sicherheitlichen Bewertung stets das gesamte Endlagersystem in den Blick zu nehmen und nicht nur Teilaspekte zu prüfen, wie beispielsweise die geologischen Verhältnisse. Erst die Gesamtschau eines Endlagersystems, das aus dem technischen Endlagerkonzept, der Beschreibung der geologischen Gesamtsituation und einem dafür passenden Sicherheits- und Nachweiskonzept besteht, ermöglicht auch einen Vergleich, beispielsweise mit Endlagerkonzepten für andere Standorte.

Die Studierenden staunten nicht schlecht, als Ihnen anschließend Fotos von real existierenden Transport- und Einlagerungsvorrichtungen für Endlagerbehälter für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle gezeigt wurden und konnten es kaum glauben, dass in übertägigen Demonstrationsanlagen diese im Maßstab 1:1 gebauten Maschinen und Geräte bereits – von Sachverständigen überprüft – ihre Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit unter Beweis gestellt haben.

Verständlicherweise kamen sofort Fragen nach dem „Warum“: Warum wird denn diese erprobte und überzeugende Technik nicht schon unter Tage eingesetzt oder zumindest unter Bergbaubedingungen weiter getestet? Und vor allem, warum erfährt man an keiner anderen Stelle außer bei DBE TECHNOLOGY GmbH über diesen auch im internationalen Vergleich deutlichen Entwicklungsvorsprung?

Wenn auch alle technischen und sicherheitstechnischen Fragen der Studierenden vorher klar und eindeutig beantwortet werden konnten, mussten die Vortragenden nach einer mehr als dreistündigen Diskussion die Studierenden doch mit einer kleinen Enttäuschung auf den Heimweg nach Dresden schicken: In Deutschland gibt es im Unterschied zu fast allen anderen Nationen, die Endlagerprojekte voranbringen wollen, kein Untertagelabor, was dazu notwendig wäre. Und zu der Auswahl von Themen, die Medien gerne aufnehmen, um daraus Schlagzeilen und Berichte zu machen, könne man nur Mutmaßungen anstellen. Aber genau das wolle man bei DBE TECHNOLOGY GmbH nicht, sondern offen, sachlich und angemessen berichten und Rede und Antwort stehen.