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Die Europäische Kommission initiiert ein Projekt zur Unterstützung der Ukrainischen Behörden bei der Weiterentwicklung der Infrastruktur zur Entsorgung radioaktiver Abfälle

Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 31.12.2013:
Im Zuge des Programms "Internationale Zusammenarbeit im Bereich der kerntechnischen Sicherheit" (International Nuclear Safety Cooperation, INSC) startete die Europäische Kommission Mitte 2012 ein 36-monatiges Projekt zur Unterstützung der nationalen Entsorgungsinfrastruktur für radioaktive Abfälle in der Ukraine. Die Beauftragung für dieses Projekt ging an ein Konsortium europäischer Endlagergesellschaften, das von der DBE TECHNOLOGY GmbH geführt wird und zu dem außerdem ANDRA (Frankreich), COVRA (Niederlande), ENRESA (Spanien) und SKB International AB (Schweden) gehören. Das Konsortium wird durch ein Team ukrainischer Fachleute vom Radioökologischen Zentrum beim Präsidium der Ukrainischen Akademie für Wissenschaften unterstützt, das auch ein Kernteam von Standort-Fachleuten umfasst.
Das allgemeine Ziel des Projektes ist die Erhöhung der Effizienz und Nachhaltigkeit des Entsorgungssystems für alle in der Ukraine anfallenden Typen radioaktiver Abfällen durch eine Verbesserung der institutionellen und organisatorischen Strukturen und der Zusammenarbeit zwischen den zentralen ausführenden Institutionen und anderen wichtigen Einrichtungen, Unternehmen und Organisationen.
In Zusammenarbeit zwischen den Projektbegünstigten, der staatlichen ukrainischen Agentur für die Verwaltung des Sperrgebietes um Tschernobyl und das ukrainische Ministerium für Brennstoff und Energie, den Endnutzern und anderen Interessengruppen hat das Konsortium das derzeitige System der Entsorgung radioaktiver Abfälle systematisch dokumentiert und prinzipielle Vorgehensweisen für Verbesserungsmaßnahmen dargestellt. Diese Maßnahmen umfassen insbesondere die Veränderung des derzeitigen Verwaltungssystems für die Entsorgung radioaktiver Abfälle und ihre Vereinfachung, eine Neubewertung und Zuordnung wichtiger Verantwortlichkeiten, Pflichten und Befugnisse, eine Vereinheitlichung des Abfallerfassungssystems und die Einführung einer systematischen Schulungs- und Personalentwicklungssystems. Das Konsortium stellt außerdem eine Unterstützung bezüglich moderner Methoden zur Sicherheitsbewertung für eine Anwendung in den ukrainischen Anlagen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle zur Verfügung.
Die Projektempfehlungen können effektiv umgesetzt werden, wenn sie akzeptiert und in das nationale System, das alle betroffenen nationalen Institutionen umfasst, aufgenommen werden: dies erfordert ein gutes Verständnis aller Aspekte der Infrastruktur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle, ihrer Bestandteile, wechselseitigen Verknüpfungen und Wechselwirkungen. Um das Verständnis zu vergrößern, organisierte das Projektmanagementteam zur Erläuterung der Empfehlungen und Ergebnisse des Projektes eine Reihe von Workshops und Seminaren für die Begünstigten und die einbezogenen Standortfachleute.
Die Infrastruktur zur Entsorgung radioaktiver Abfälle wurde in der Ukraine seit der Einführung kerntechnischer Technologien sowohl im Bereich der Kernenergie als auch der industriellen, medizinischen und Forschungsanwendung von Radioisotopen entwickelt. Das Projekt trägt zur erhöhten Effektivität der bestehenden Infrastruktur und zur Förderung ihrer systematischen Funktionalität und Entwicklung jetzt und in Zukunft bei.