Rückblick auf das IAEA-Meeting zur Auslegung von Endlagerbehältern und Endlagerstrategien
Umladevorgang und radiologische Eingangskontrolle von Abfallbehältern im Endlager Konrad (Quelle: BGE)
Vom 10. bis 13. Juni 2025 fand im Informationszentrum der französischen Endlagergesellschaft ANDRA in Bure (Frankreich) ein hybrides Meeting der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) statt. Im Fokus standen die Auslegung von Endlagerbehältern für mittel- und hochradioaktive Abfälle sowie die entsprechenden Endlagerstrategien in unterschiedlichen Ländern.
Endlagerbehälter sind essenzielle technische Barrieren für den sicheren Einschluss radioaktiver Abfälle während der Betriebs- und Nachverschlussphase eines Endlagers. Ihre Auslegung basiert auf endlagerspezifischen Abfallannahmekriterien (AAK), die aus Sicherheitsanalysen abgeleitet werden. Die Technologien zur Abfallkonditionierung und -verpackung sind weit entwickelt, und die Abfallverursacher und -konditionier tragen die Verantwortung für die Erstellung entsprechender Behälterspezifikationen unter Berücksichtigung nationaler Gesetze, Transportvorschriften, Zwischenlageranforderungen und der AAK.
Das Meeting bot eine Plattform für den internationalen Austausch zu den Fortschritten in der Entwicklung von Endlagerbehältern für unterschiedliche Wirtsgesteine und Inventare. Ein Schwerpunkt lag auf dem französischen Endlagerprojekt CIGÉO; weitere Beispiele für fortgeschrittene HAW-Endlagerprojekte stellen die kanadischen und belgischen Projekte dar.
Ebenso war ein besonderes Highlight der Vortrag unseres Kollegen Dr. Andree Lommerzheim mit dem Titel: „Disposal concept and LLW-ILW canister design for the Konrad DGR in Germany“. In seinem Beitrag präsentierte Dr. Lommerzheim das Entsorgungskonzept und die Auslegung der Behälter für das deutsche Endlager Konrad, das als Beispiel für die Herausforderungen und Lösungen eines tiefen Endlagerbergwerks in Ton dient. Dabei erläuterte er die Methodik zur Ableitung technischer Annahmebedingungen und deren Umsetzung in die Behälterauslegung.
Der Vortrag von Dr. Lommerzheim sowie die Diskussionen im Rahmen der Tagung verdeutlichten die Bedeutung einer engen internationalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung sicherer und nachhaltiger Lösungen für die Endlagerung radioaktiver Abfälle.